Kitzbüheler Alpen Trail Mountainbike Bikepacking Route

Dabei werdet ihr mit eurem Bike geniale Pässe überwinden, viele Höhenmeter machen und sogar recht viele richtig schöne und anspruchsvolle Singletrailpassagen fahren. Achtung: Auch ein paar Schiebe- und Tragepassagen sind zu überwinden, aber nix Wildes. Im Gegenteil: Diese Passagen werden euch in ein paar der schönsten und entlegensten Gegenden der Kitzbüheler Alpen führen! Ein echter “Insider”-Tipp also.
Ihr lest es schon heraus: Wir empfehlen euch definitiv ein Hardtail Mountainbike oder ein sehr leichtes Race Fully. Mit einem Gravelbike werdet ihr auf ein paar steilen Abfahrten und vor allem auf den Singletrails keine Freude haben.

Besonders hevorzuheben ist die Infrastruktur die ihr am Weg findet! Dank der touristischen Winter- und Sommerinfrastruktur sowie des gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs könnt ihr leicht an- und abreisen, Ersatzteile und Essen und Unterkünfte finden. Wenn ihr also erfahrene Mountainbiker seid und nach einer echten Mehrtageschallenge sucht, dann ist dies für euch ein guter Einstieg ins Bikepacking! Ihr könnt sogar ein fertiges Paket über den Kitzbüheler Alpen Tourismus buchen und habt jeden Abend ein Hotel mit Halbpension und auf Wunsch Gepäcktransport. Buchen könnt ihr das ganze hier.

Egal, wie ihr den Kitzbüheler Alpen Trail bezwingt, 153 km und 5300 m bergauf stellen euch vor eine wahre Herausforderung. Das erwartet euch auf dem Kitzbüheler Alpen Trail!

Etappe 1 - Von Hopfgarten im Brixental bis Brixen im Thale

Anreise

In Hopfgarten starten wir unsere 3-Tages-Tour durch die Kitzbüheler Alpen. Die Anreise nach Hopfgarten erfolgt mit dem Zug von Innsbruck, München oder Wörgl. Mögliche Verbindungen sind hier S8, REX3 und REX2.

Hinauf auf die Hohe Salve

Von Hopfgarten aus folgen wir der MTB-Route 268 Richtung Alpengasthof Rigi. Die Tour führt zuerst sehr steil in zahlreichen engen Serpentinen bis zum Schornhof. Spätestens dort lohnt sich eine kurze Rast, um den atemberaubenden Ausblick von einem der höchstgelegenen Bauernhöfen der Umgebung zu genießen.
Weiter geht's auf Schotter und recht bald nach der Hofstelle durch den schattenspendenden Bergwald. Nach weiteren Kehren lassen wir die Waldgrenze hinter uns und erreichen die wunderschön gelegenen Almhänge am Fuß des Gipfelaufhaus der Hohen Salve. Schon von weitem können wir nun den Gasthof Rigi erkennen. Doch kurz bevor wir diese Wegmarke erreicht haben, lohnt sich noch ein Abstecher auf die Kleine Salve mit dem idyllischen Speichersee direkt unter dem Gipfel.

Rast am Alpengasthof Rigi

Nach einem schönen Erinnerungsfoto geht es für uns weiter Richtung Alpengasthof Rigi. Spätestens hier haben wir uns nun eine Einkehr und ein kühlendes Getränk verdient. Und das Beste daran: Auf der Sonnenterrasse schmeckt uns bei so einem Ausblick alles gleich noch viel besser.

Abfahrt nach Westendorf

Nachdem wir unsere Kräfte wieder gesammelt haben, folgen wir nun der MTB-Route 297. Diese führt uns zuerst kurz weiter bergauf, schon recht bald aber gelangen wir zum Salvensee, einem weiteren Highlight auf der Tour. Von hier geht es auf eine rasante Talfahrt Richtung Westendorf. Vorbei am Speichersee Hohe Salve gelangen wir über viele Kurven schließlich wieder ins Brixental und den Ort Westendorf. Dort wechseln wir auf die gegenüberliegende Talseite und folgen dem Brixentalradweg Richtung Brixen, wo wir das Tagesziel erreichen.

Tipp: Kurz vor dem Ziel in Brixen passieren wir den Brixner Baggersee - eine wunderbare Gelegenheit,um sich nach der anstrengenden Tour abzukühlen.

Etappe 2 - Von Brixen im Thale bis Oberndorf in Tirol

Hoch hinaus mit Varianten

Auf der 2. Etappe unseres Bikepacking-Trips durch die Kitzbüheler Alpen geht es von Brixen im Thale nach Oberndorf in Tirol. Mit dem Wiegalmtrail und dem Hahnenkamm-, oder Fleckalmtrail warten 2 richtige Trail-Herausforderungen auf uns! Ihr traut euch nicht so recht auf die Singletrails? Dann könnt ihr auch auf Forststraßen fahren und spart euch die Trails.

Hinauf zur Wiegalm

Wir starten recht direkt und ohne Umwege bergauf entlang des Brixenbachs. Eine wunderschöne Forststraße mit sanfter Steigung bringt uns zu steilen Serpentinen, welche zur Wiegalm hinaufführen. Nach etwa 700 Metern Anstieg kommen wir oben bei der Wiegalm an. Bei Schlechtwetter ist die Alm übrigens leider geschlossen.

Wiegalmtrail oder Forststraße?

Wir fahren den Wiegalmtrail! Der Wiegalmtrail ist rot markiert. Die Markierungen sind wie beim Skifahren: Blau ist einfach, Rot für Fortgeschrittene und Schwarz für sehr erfahrene MountainbikerInnen. Das heißt, ihr solltet hier definitiv gute Mountainbike-Erfahrung mitbringen. Teile des Trails sind steil und eng mit technisch anspruchsvollen Kurven. Ein unglaublich schöner Flowtrail in der Mitte ist wahrscheinlich das Highlight des Wiegalmtrails! Weiter unten im Wald wird es dann wieder steiler und wir müssen unser Rad auch mal über ein Viehgatter heben. Unten kommen wir wieder auf die Forstraße und kommen im Tal nahe Aschau heraus.
Anstatt oben rechts zum Wiegalmtrail abzubiegen könnt ihr auch der Forststraße Richtung Aschau folgen. Unten kommt die Forststraße dann wieder mit dem Wiegalmtrail zusammen.

Im Tal angekommen biegt die Originalroute rechts (Himmelsrichtung Süd) nach Aschau ab. Von dort aus folgen wir dem Aschauer Radweg tief ins Tal in Richtung des imposanten Rettensteins. Vorher biegen wir aber an der Ragstattalm nach links ab und folgen der Forststraße nach oben, um auf den Aschauer Höhenweg zu gelangen.

Der Aschauer Höhenweg

ACHTUNG
Zum Stand, zu dem wir diese Route für euch dokumentiert haben, ist der Aschauer Höhenweg leider gesperrt. Er wird wahrscheinlich auch 2023 noch nicht fertig sein. Es gibt eine Alternative: Unten im Tal angekommen biegt die Originalroute rechts (Himmelsrichtung Süd) nach Aschau ab, während wir nach links, Richtung Norden abbiegen. Wir folgen der Straße bis Rettenbach bis zur Brücke über den Rettenbach. Direkt vor der Brücke biegen wir rechts auf den Issbühelweg ein und folgen diesem bergauf. Kurz nach Issbühel biegen wir links ab und verlassen den Asphalt. Wir folgen dem Weg Richtung Hiesleggalm und schon bald befinden wir uns bei der Usterkaralm auf der Originalroute. Nun sind wir auch schon am Pengelstein angekommen!

So viele Trails. Die Qual der Wahl.

Ihr seid sehr erfahrene Mountainbiker, mit Full Suspension Mountainbikes und Schutzkleidung? Dann wird euch der Fleckalmtrail den ultimativen Adrenalinkick geben.
Das ist ein schwarzer Trail, ihr solltet euch hier also sicher sein, was ihr tut. 😉

Direkt gegenüber bei der Fleckalmbahn wartet auch der blaue Hahnenkammtrail. Ein richtig schöner Flowtrail, der uns fordern und ordentlich durchschütteln wird, aber ohne technische Herausforderungen wie Sprünge oder extreme Wurzeltrails. Ihr möchtet lieber auf Singletrails verzichten und auf einer Forststraße bergab fahren? Anstatt zur Fleckalmbahn rauf zu fahren, um auf den Trail zu kommen, könnt ihr auch der Forststraße Richtung Kitzbühel folgen.

Über den Schwarzsee nach Oberndorf

Nun folgen wir einfach dem Radweg, vorbei am Schwarzsee nach Oberndorf und kommen stress- und verkehrsfrei in Oberndorf an.

Etappe 3 - von Oberndorf in Tirol bis Fieberbrunn

Rauf zum Harschbichl

Ohne große Umwege geht es für uns von Oberndorf Richtung Süden und dann mit einem Bogen Richtung Osten nach oben, Richtung dem legendären Kitzbüheler Horn. Steil und auf vielen Serpentinen schlängelt sich die Straße nach oben. Ca. 7 km geht es hier bergauf, aber umsonst ist das nicht! Belohnt werden wir mit einem unglaublichen Ausblick auf die Nordseite des Kitzbüheler Horns. Wir kreuzen unter der Harschbichlbahn hindurch und können direkt auch noch einmal einen genialen Ausblick auf den Wilden Kaiser genießen.
Eine wunderschöne Forststraße mit flowigen Kurven und ein paar Serpentinen führt uns hinunter zur Mittelstation der Harschbichlbahn. Hier fahren wir entlang des Speichersees und kommen zum Anfang des Harschbichl Trails.

Harschbichl Trail oder Forststraße

Ein roter Trail, der mit einem schönen Tor aus Holz für eine extra Portion Spaß einlädt! 145 Kurven mit Northshore-Elementen und ein paar Brücken, viel im Wald aber auch mit großartigen Ausblicken stehen uns bevor! Ein paar Wurzeln, aber auch ein paar steile Passagen sind drin, aber ein/e erfahrene/r MountainbikerIn kommt hier gut und mit einem breiten Grinsen runter!
Ihr möchtet den Trail lieber auslassen? Kein Problem, nach rechts könnt ihr stattdessen auch über die Forststraße abfahren.

Über St. Johann zu den Kalksteinalmen

Unten kommen wir in St. Johann in Tirol an. Der Ort bietet euch viele Einkehrmöglichkeiten. Mindestens ein Eis habt ihr euch jetzt verdient!
Wir folgen dann dem Radweg aus St. Johann in Tirol hinaus Richtung Norden. Kurz vor Kirchdorf in Tirol biegen wir Richtung Osten ab. Eine steile Asphaltstraße windet sich aus dem Tal und wir gewinnen schnell Höhenmeter. Schon bald biegen wir nach links ab. Hinter einem Bauernhof endet der Asphalt und wir fahren auf Schotter weiter. Eine kurze Schranke mit Bike Rampe müssen wir überwinden, dann geht es mit vielen Kurven durch den Wald immer weiter bergauf. Wir fahren aber weiter, vorbei am Abzweig, bei dem die KAT Bike E-njoy nach links abbiegt, um einen Bogen um die Schiebepassage zu machen.

Schiebepassage zur Winterstelleralm

Schon bald haben wir den höchsten Punkt erreicht und können uns auf einem Stück bergab kurz etwas erholen. An einer unbewirtschafteten Alm ist es nun so weit: Der Start unseres Hike-A-Bikes. Eine Almwiese mit einem Singletrail darin gibt uns einen sanften Einstieg in diese fordernde Passage. Schon bald wird es etwas ruppiger, mit Steinen und Wurzeln im Hochwald, die unseren Weg etwas erschweren. Nun kommen schon die ersten Stellen, wo wir das Rad auch einmal tragen müssen. Trittsicherheit ist hier definitiv ein Muss.

Nicht lang fahren wir danach bergab, dann kommt die Winterstelleralm. Die erste bewirtschaftete Alm, seit wir St. Johann verlassen haben.

Ziel in Fieberbrunn

Wir folgen der Forststraße bis ganz nach unten, wo wir auf eine asphaltierte Straße gelangen. Nach rechts ist ein Radweg angeschrieben. Dieser führt nach Fieberbrunn.
Auf einem wunderschönen Radweg radeln wir dann immer leicht bergab nach Fieberbrunn.

Die Erinnerung an diese Tour wird euch für immer erhalten bleiben. Eine einzigartige Route in einer der härtesten und gleichzeitig schönsten Landschaften, die wir auf der Welt finden können. Die Alpen! Unserer persönlichen Meinung nach ist diese Route eine echte Konkurrenz zu einer Transalp-Tour und dabei aber auch härter und vielseitiger als viele Transalp-Tourenvarianten.
Ihr habt Fragen oder Anregungen? Immer her damit! Wir freuen uns auf Eure Nachricht.